Chemikalien befinden sich heute fast überall im Wohn- und Arbeitsbereich. Sie kommen z.B. in Baustoffen vor, in Dämmstoffplatten, Holzverkleidungen und Bodenbelägen, in Farben, Lacken, Holzschutzmitteln und Teppichbodenklebern, in Möbeln, Lampen, Matratzen. Neben ihren Vorteilen, dass sie den Materialien Haltbarkeit, Farbe, Festigkeit, Dichte, Pflegeleichtigkeit und Flexibilität verleihen und uns somit ein einfacheres und bequemeres Leben ermöglichen, können sie uns auch das Leben schwermachen und Umweltkrankheiten auslösen. Ohne dass wir es bemerken, entweichen flüchtige Stoffe, sammeln sich in der Raumluft an und werden von uns eingeatmet.Auch Schimmelpilze kommen im Innenraum immer häufiger vor und kontaminieren die Luft.
Infolgedessen klagen immer mehr Menschen über Kopfschmerzen, Konzentrationsschwächen, Allergien, Augen- und Atemwegsreizungen u.ä. Grund dafür sind häufig Schadstoffe in Innenräumen. Aber auch auf Elektrosmog reagieren immer mehr Menschen sensibel.
Im Gegensatz zur Situation am gewerblichen Arbeitsplatz, wo für viele Stoffe Grenzwerte festgelegt sind, gibt es für den häuslichen Bereich keine gültigen Grenzwerte. Testversuche werden unter Laborbedingungen durchgeführt und auf den gesunden Durchschnittsmenschen bezogen, so dass weder Kinder, Alte noch Kranke berücksichtigt werden. Kinder nehmen z.B. über die Lunge relativ mehr Luftschadstoffe auf als Erwachsene, da sie ein (in Relation) größeres Atemvolumen haben. Außerdem ist ihr Immunsystem noch nicht so stark. Doch auch Erwachsene reagieren sehr unterschiedlich. Während der eine schon weit unter dem Grenzwert Reaktionen zeigt, treten beim anderen weit über dem Grenzwert noch keine Beeinträchtigungen ein.
Außer Acht gelassen wird vor allem die Wechselwirkung der Stoffe. Es stellt sich die Frage, ob sich diese Schadstoffe in ihrer Wirkung auf den Menschen "nur" addieren, oder ob sie sich sogar potenzieren. Über die Auswirkungen dieses "Schadstoff-Cocktails" können bislang nur Vermutungen angestellt werden.
Die Hauptursachen dafür, dass die Schädigung durch Schadstoffe im Wohn- und Arbeitsbereich in der letzten Zeit immens zugenommen hat, sind im wesentlichen auf folgende Tatsachen zurückzuführen:
Wir halten uns überwiegend in geschlossenen Räumen auf (80- 90% des Tages), die seit Mitte der 70er Jahre immer besser abgedichtet, aber nicht immer ausreichend belüftet werden. (Schimmelpilze)
Es werden im Innenbereich immer mehr Wirkstoffe und Produkte verwendet, die organisch-chemische Verbindungen abgeben.
So ist das "Sick-Building-Syndrom" (SBS) eine typische "Gebäudekrankheit" unserer Zeit. Diese Krankheit tritt hauptsächlich in großen Büros z.B. von Versicherungen oder Banken auf, deren Klimaanlagen die Gefahr einer Verkeimung bergen. Beobachtet werden dabei Reizungen von Augen, Nase und Rachen, Trockenheitsgefühle an Schleimhäuten und Haut, Erythem (Hautröte), Ermüdungserscheinungen, Kopfschmerzen, erhöhte Häufigkeit von Atemwegsinfektionen, Husten, Heiserkeit, Juckreiz und unspezifische Überempfindlichkeit, Übelkeit, Schwindelgefühle etc.
Neben diesen scheinbar harmlosen Erkrankungen sind viele Schadstoffe neurotoxisch. Sie können also zu Störungen der Psyche führen. Einige stehen auch im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Man muss nach direkten und indirekten Wirkungsmechanismen unterscheiden. Während vor allem bei starken Immissionen direkte gesundheitliche Auswirkungen (Giftwirkung) auftreten können, die nach der Exposition bald wieder verschwinden, wurden bei dauerhafter Einwirkung von Schadstoffen - auch in sehr geringen Konzentrationen - unspezifische, meist chronisch verlaufende "Befindlichkeitsstörungen" beobachtet. In das SBS-Phänomen fließen auch die Raumklimafaktoren (Lufttemperatur, -feuchte, -druck, -austausch usw.), Geräuschbelastung u. Beleuchtung wesentlich mit ein.
Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Innenraumschadstoffe können von den Raumnutzern selbst meist nicht richtig interpretiert werden, zumal Schadstoffe oft erst nach einem längeren Zeitraum wirken, so dass die direkte Verbindung zu einem neuen Möbelstück, einer Tapete o.ä. oft nicht gleich hergestellt werden kann.
Wenn ein konkreter Verdacht besteht, sollte sich der Betroffene an einen erfahrenen Umweltberater bzw. Gutachter wie Dipl.-Ing. Andreas Kirchner wenden. Dieser versucht zunächst, durch gezielte Befragung des Kunden möglichst viele Angaben über die Vorgeschichte, die baulichen Gegebenheiten und den aufgetretenen Schaden zu erhalten. Manchmal ergibt sich schon am Telefon, mit welcher Untersuchung man die Ursache für die bemängelten baulichen oder gesundheitlichen Schäden ermitteln kann. In schwierigeren Fällen kann der Fachmann vor Ort nach verdächtigen Materialien suchen und/oder mit gezielten Klima-, Bau- und Schadstoffmessungen sowie ggf. mittels Probenahmen (Staub-, Wisch- und Materialproben) kontaminierte Wohnbereiche, Materialien und Bauschäden ermitteln. Der Umweltingenieur kennt die gesetzlichen Vorgaben, VDI- und DIN-Vorschriften und arbeitet mit Medizinern, Messinstituten und vielen Experten zusammen.
Über seine Arbeit fertigt Kirchner einen Bericht/Gutachten an. Kirchner ist auch als Gerichtsgutachter zugelassen. Er berät auch darüber, welche gezielten Minimierungs- oder Umbau- und Sanierungsmaßnahmen nach einem Schaden einzuleiten und welche Materialien und Arbeitsmethoden dabei einzusetzen sind.
Emissionsquellen und typische Auswirkungen häufig in der Raumluft vorkommender Schadstoffe
Schadstoffe
Emissionsquellen
Wirkung auf die Gesundheit
Aliphatische Kohlenwasserstoffe (z.B. Hexane und Terpene)
Kondensatoren für Leuchtstoffröhren, dauerelastische Dichtungsfugen, feuerhemmende Imprägnierungsmittel, Weichmacher für Kunststoffe, Zusatz f. Kitte/ Wachse, Druckerzeugnisse, Trafos, Pestizide
Sehschwäche, Kopfschmerz, Erbrechen, Hautveränderungen, Haarausfall, Schädigung der Leber, Milz und Störungen des Immunsystems, Beeinträchtigung der Hämoglobinproduktion, Infektanfälligkeit, Fruchtschädigung